Aktuelles

7. wendländischer Hospiztag am 14.10.2023

Das ganze Jahr über wirken SterbebegleiterInnen und Hauptamtliche im Stillen - am 14.Oktober anlässlich des Hospiztages hat der Hospizverein die Öffentlichkeit zum Kennenlernen und Informieren über die Arbeit des Hospizvereins eingeladen.Wie jedes Jahr waren wieder das Bestattungsunternehmen Schmidt-Maury und der Buchladen Hielscher mit einem Stand vertreten. Frau Christina Kanavc aus Gartow bereicherte den Tag mit ihrer Bilderausstellung.

Als Referenten stellten sich Dr.Ilja Karl (Allgemeinmediziner aus Arendsee), Frau Josephine Links (Buchautorin und Regisseurin Wendland/Berlin), sowie Andreas Süskow (Trauerredner, Autor und Sänger aus Schnega) vor.

Zu Anfang referierte Dr. Karl über ethische Fragen am Lebensende und beleuchtete den assistierten Suizid aus medizinischer und juristischer Sicht. Der "Respekt vor der Patientenautonomie und die Leidenslinderung stehen in der Medizin im Vordergrund", aus juristischer Sicht sei die direkte und indirekte Sterbehilfe sowie die Suizid-Assistenz als freiwillige Hilfe Dritter erlaubt. Das Töten auf Verlangen sei schon im Versuch strafbar. Die anschließende vertiefende Diskussion machte deutlich, dass der Hospizverein für das Tabu um Sterben und Tod eine Tür geöffnet hat.

Frau Josephine Links beeindruckte und berührte durch eine Lesung aus ihrem autobiografisch inspiriertem Buch "Stilles Herz" und näherte sich mit großer Sensibilität und Behutsamkeit dem Tabuthema, das eigene Kind vor, nach oder während der Geburt zu verlieren und beschreibt eigene schmerzliche Erfahrungen. Im Anschluss an die Lesung war Gelegenheit für Fragen und Austausch.

Zu guter Letzt sang und sprach Herr Andreas Süskow am Ende des Hospiztages humorvoll über "Ungereimtes und gereimte Bestattungsungereimtheiten".

 

Das Cello-Ensemble von und mit Ilka Wagner-Eylerts (rechts) der Musikschule Lüchow-Dannenberg e.V. (hier drei von derzeit 15 Celloschülern) begeisterte das Publikum am Ende des Hospiztages mit ausgesuchten Stücken aus Barock über Klassik und Romantik bis hin zu Filmmusik und Popsongs und kümmerte sich ebenfalls um die musikalische Untermalung während der Pause im Foyer des Ostbahnhofs.

Podiumsdiskussion im Verdo am 17.11.2023

Ja zum Leben - Ja zum Sterben

Auf Initiative des Palliativmediziners Dr.Lutz Oehlmann kamen Experten aus den Bereichen Medizin, Ethik und Recht mit kurzen Impulsvorträgen vor rund 200 Gästen und anschließender Diskussion mit dem Publikum zu Wort:

Detlev Saffran (Amtsgerichtsdirektor), Kirstin Linck (Gesellschaft für Humanes Sterben), Katharina Herms (Fachärztin für Psychiatrie), Stephan Wichert-von Holten (Probst und Ethiker) und Ulla Nosko als Moderatorin (Vorsitzende vom Hospizverein Lüchow-Dannenberg e.V.). Kerstin Wittstamm und Carolin Serafin (Freie Bühne Wendland) brachten mit kleinen Theatereinlagen das Thema des Sterbewunsches eindrücklich auf die Bühne.

Im Foyer luden Stände des ONW und SAPV, des Hospizvereins, der DGHS und ein Büchertisch der Buchhandlung Buch & Musik aus Hitzacker zum Stöbern und Informieren ein.

 

Ambulante Kinderhospizarbeit
Hospizverein Lüchow-Dannenberg e.V.


Der ambulante Hospizverein Lüchow-Dannenberg e. V. hat seinen Aufgabenkreis erweitert um die Begleitung von Kindern und Jugendlichen, die mit einer lebensverkürzenden oder lebensbedrohenden Diagnose leben. 
Die ambulante kinderhospizliche Versorgung hat sich in den letzten 20 Jahren stetig weiter entwickelt, doch gerade im Landkreis ist sie nicht so bekannt wie die von Erwachsenen. Umso dringender braucht es eine regionale Anlaufstelle und die fachliche Unterstützung betroffener Familien. Der Hospizdienst bildet zur Zeit Ehrenamtliche aus, die speziell für die kinderhospizliche Begleitung geschult werden. Das Kinderhospiz Löwenherz und die enge Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Stützpunkt in Lüneburg ermöglicht eine qualifizierte und überregionale Fortbildung.


Die Begleitung von betroffenen Kindern dauert oft länger und geht über viele Jahre,
in denen die 
Ehrenamtlichen eine intensive Beziehung eingehen. Dabei wird das gesamte "Familiensystem" unterstützt; denn oft sind es die Geschwisterkinder,
aber auch die Eltern, die bei einer chronischen 
und oft auch medizinisch aufwendigen Krankenpflege zu kurz kommen. Die palliative, d.h. umhüllende Dimension einer hospizlichen Begleitung schließt das gesamte familiäre und pflegerische Betreuungsteam mit ein. Immer geht es dabei um eine vertrauensvolle Begegnung mit einem Menschen und seinem Schicksal, wo man Weggemeinschaft eingeht
und erleben kann.


Für einen altersgerechten Umgang mit Themen zu Leben, Tod und Trauer sorgen die qualifizierten Ehrenamtlichen dort, wo sie gerufen werden. Das Angebot des ambulanten Hospizvereins Lüchow-Dannenberg e. V. ist kostenfrei und über-konfessionell. Rufen Sie uns gerne an unter Tel. 05861-8909.


Zur Qualifizierung der Ehrenamtlichen ist unser Hospizverein auf Spenden angewiesen:

Spendenkonto: Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg,

IBAN: DE 41 2585 0110 0042 0002 32

 

 

  • SterbebegleiterInnen ausgebildet

Kurs 2022/23

Kurs 2021/2022

 

Kurs 2019/2020

 

Der Befähigungskurs umfasste ca. 80 Stunden und wurde mit einem praktischen Einsatz abgeschlossen. Vielfältige, klar strukturierte Kursinhalte umfassten ein breites Spektrum - von den rechtlichen Grundlagen über Krankheitsbilder und Pflegegesten bis hin zur Balance zwischen Nähe und Distanz -, das den künftigen Begleitern von der fachlich versierten Kursleiterin Hannah Köppen behutsam vermittelt wurde. Die TeilnehmerInnen profitierten von ihrer langjährigen Erfahrung in der Hospizarbeit, zu der sie ermutigte.

 

Den anderen in seiner Ganzheitlichkeit wahrzunehmen, authentisch sein

und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben, das seien Grundlagen
bei der kommenden Aufgabe, die neben ganz praktischen Hilfen in erster Linie Beziehungsarbeit sei. Was sich wie ein roter Faden durch die Schulungsabende zog, ließ auch unter den TeilnehmerInnen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entstehen, und Toleranz, auch bei den durchaus kontroversen Sichtweisen einen regen und intensiven Austausch
zu pflegen. Die neuen Sterbebegleiter verstehen sich als Lebensbegleiter nicht nur 
in schwerer Krankheit, sondern vor allem auch als Mitmensch
in einem auf natürliche Weise abnehmenden Lebensabschnitt. Sie begleiten dort, wo sie gerufen werden und schenken Zeit und oft auch Zuversicht. Gerade in Zeiten der Corona-Krise und -Verunsicherung leiden Kranke und Sterbende doppelt 
an der sozialen Isolation. Die Hospizarbeit kann hier einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag leisten und Nähe und Dasein vermitteln.